Zürich, 26. Januar 2017. Der Stellenmarkt in der Zentralschweiz zeigt im Winter 2016 eine negative Entwicklung, obwohl sich das gesamtschweizerische Stellenangebot auf dem Niveau des Vorquartals halten kann. Im Vergleich mit dem Vorjahr nimmt die Personalnachfrage in der Zentralschweiz leicht zu, wobei die Zunahme deutlich schwächer ist als in den meisten anderen Regionen. Zwischen den Berufsbereichen zeigen sich allerdings grosse Unterschiede. Dies zeigt der Adecco Swiss Job Market Index, eine wissenschaftlich fundierte Erhebung der Universität Zürich.
In der Zentralschweiz weist das Stellenangebot im Vergleich mit dem Vorquartal einen Rückgang von 12 Prozent aus. Der negative Trend steht im Gegensatz zur stabilen gesamtschweizerischen Nachfrage. Im Vergleich mit dem Vorjahr nimmt die Personalnachfrage mit 4 Prozent zwar tendenziell zu, bleibt aber deutlich unter dem schweizweiten Wachstum. Die Arbeitsmarktexpertin Marianne Müller vom Stellenmarkt-Monitor Schweiz kommentiert: «Der Stellenmarkt in der Zentralschweiz muss zum Jahresende einen deutlichen Rückgang hinnehmen. Der Aufschwung, der in den vorangehenden Quartalen ersichtlich war, konnte nicht bis zum Jahresende aufrechterhalten werden, was die Jahresbilanz der Region deutlich dämpft.»
Negativer Trend im Quartalsvergleich
Trotz der deutlichen Abnahme im Quartalsvergleich zeigen sich grosse Unterschiede zwischen den Berufsbereichen. Eine positive Entwicklung mit einem Plus von 15 Prozent weist das Stellenangebot der persönlichen und sozialen Dienstleistungen auf. Dabei ist die Nachfrage vor allem im Gesundheitsbereich und in den pädagogischen Berufen gestiegen. Ebenfalls positiv hat sich der Berufsbereich Industrie und Bau entwickelt (6%). Dabei wird insbesondere in der Industrie mehr Personal gesucht – einem für die Region wichtigen Wirtschaftszweig. Eine deutliche Abnahme zeigt sich mit einem Minus von 12 Prozent hingegen im Bereich der Unternehmensdienstleistungen, wobei vor allem die Nachfrage nach Personal für die klassischen Handels- und Verkaufsberufe zurückgeht. Mit einem Minus von 38 Prozent nimmt der Personalbedarf im Bereich Technik und Informatik am deutlichsten ab. Insbesondere in der Informatik sind im letzten Quartal des Jahres weniger Stellen ausgeschrieben als im Vorquartal.
Leichte Zunahme im Jahresvergleich
Im Jahresvergleich nimmt der Stellenmarkt der Zentralschweiz mit 4 Prozent leicht zu. Wie auch im Quartalsvergleich weisen die persönlichen und sozialen Dienstleistungen einen deutlich positiven Trend auf – das Stellenangebot kann in diesem Bereich um 32 Prozent zulegen. Dafür verantwortlich sind wiederum vor allem die Berufe im pädagogischen und im gesundheitlichen Bereich. Die restlichen Berufsgruppen entwickeln sich im Jahresvergleich jedoch negativ. Deutlich rückläufig ist der Personalbedarf im Bereich von Technik und Informatik (-26%). Dabei geht wiederum vor allem die Zahl der offenen Stellen für technische Fachkräfte zurück. Ebenfalls deutlich rückläufig ist die Nachfrage in den Bereichen Industrie und Bau (-20%), wobei beide Bereiche von der abnehmenden Personalnachfrage betroffen sind. Auch das Stellenangebot in den Unternehmensdienstleistungen weist ein Minus von etwa 5 Prozent auf, für das vor allem die abnehmende Nachfrage im Bereich Handel und Verkauf verantwortlich ist.